Alles, was man wissen sollte, um in einem Nationalpark zu übernachten
Die Campgrounds der Nationalparks liegen herrlich: in Schluchten, neben Wasserfällen, an Flüssen, am Meer. Sie sind einfach ausgestattet und man muss viel eigenes Equipment mitbringen. Außerhalb dieser Anlagen ist das Zelten (Wildzelten) sowie das Übernachten im Camper, Wohnmobil und selbst im PKW nicht erlaubt. Nahezu all diese Campgrounds sind nur mit dem eigenen Fahrzeug erreichbar. Öffentliche Verkehrsmittel oder auch → Greyhound fahren Nationalparks nicht an.
Wie gesagt, die Ausstattung ist meist sehr basic (siehe Fotos unten). Es gibt Grillplätze und Dunnies (australisch für „Plumpsklo"), manchmal auch eine Dusche, aber das ist eher die Ausnahme. Auch ist Strom größtenteils nicht vorhanden. Wichtig ist, eigenes Trinkwasser in ausreichender Menge dabei zu haben. Auch auf entlegenen Campgrounds gibt es Wassertanks an zentraler Stelle, wo man seine Kanister auffüllen kann, jedoch handelt es sich größtenteils NICHT um Trinkwasser. Und ... ein Chemieklo zu entleeren geht natürlich in gar keinem Fall.
© Fotos: Tourism Northern Territory / Jess Cardwell & Luke Riddle; Tourism & Events Queensland
Camping am Strand
Idyllisch an einem einsamen Sandstrand campen, wer träumt nicht davon. Viele Nationalparks in Australien liegen am Meer; es ist daher überhaupt kein Problem, den Traum vom Strand-Idyll wahr werden zu lassen, ohne dafür illegal an irgendeinem Strand zu übernachten und eine Strafe zu riskieren.
Die Plätze sind einfach und man muss viel eigenes Equipment wie Lebensmittel, Toilettenpapier und Trinkwasser mitbringen. Liegt der Campingplatz besonders schön, ist damit zu rechnen, dass man mehrere Monate im Voraus reservieren muss.
© Fotos: South Australian Tourism Commission*/ Offroad Images, Julie Fletcher
Brauche ich einen Geländewagen?
Eine wichtige Frage, doch lässt sie sich nicht einfach und schnell beantworten. Es kommt darauf an, welche Nationalparks du besuchen möchtest und durch welche Bundesstaaten du reisen wirst. Für eine Reise entlang der Queensland-Küste ist ein Geländewagen nicht nötig, für Reisen ins Outback oder durch Westaustralien schon eher.
Gerne gehen wir deine Rundreisewünsche bei einer → persönlichen Beratung genau durch und besprechen dieses wichtige Thema. Ein geländefähiges Fahrzeugs (4WD) anzumieten ist wesentlich teurer als ein normales (2WD) und kann daher das Reise-Budget stark belasten. Aber ... was nicht nötig ist, muss ja nicht sein!
Gebühren und Park-Pässe für Nationalparks
Wer in einem Nationalpark ein Zelt aufstellen oder im Camper übernachten möchte, sollte sich im Vorfeld erkundigen, welche Voraussetzungen nötig sind. So erwarten einige Bundesstaaten, dass man sich vorher anmeldet und/oder einen Park-Pass erwirbt.
Viele Campingplätze in Nationalparks sind zu Hochsaison-Zeiten außerdem restlos ausgebucht. Eine rechtzeitige Reservierung ist daher unbedingt notwendig.
# Queensland
In Queensland muss man sich unter Parks & Forests anmelden und dort seinen Platz buchen und auch gleich bezahlen. Unter "New Customer" legt man sich einen Account an und kann dann Plätze buchen.
Hier wird übrigens vorgeschlagen, dass man sich für besonders beliebte Campingplätze bis zu 12 Monate im Voraus anmelden muss; für andere nur 6 Wochen vorher.
# Westaustralien
In Westaustralien müssen einige Campingplätze vorher gebucht werden. Bei Explore Parks WA findet man die Preise sowie eine Buchungsmöglichkeit. Zusätzlich muss man einen Park-Pass erwerben.
# Victoria
Victoria hat 45 Nationalparks und 13 Marine Nationalparks mit über 100 Campingplätzen. Auf der Webseite von Parks Victoria erfährt man, für welche Nationalparks man sich wann anmelden muss. Aufgrund der hohen Nachfrage werden die Buchungen gestaffelt. Dort gibt es auch einen Link zur Buchungsseite und weitere Informationen.
# NSW
Beim NSW National Parks and Wildlife Service finden man alle Infos zu Parkgebühren und Pässen in NSW. Außerdem kann man sich hier einen Platz auf einem Campingplatz sichern. Wer nicht in die Snowy Mountains fahren und den Mt Kosciuszko Nationalpark besuchen möchte, nimmt den Multi Park Pass.
# South Australia
Möchte man in Südaustralien campen, findet man beim National Parks & Wildlife Service South Australia alle Infos.
# Northern Territory
Für das Northern Territory findet ihr alle Infos beim NT Government. So z.B. wo man campen kann, was es kostet und nach welchen Kategorien die Campingplätze unterteilt sind. Zusätzlich einen Park-Pass zu kaufen, ist obligatorisch. Für den Kakadu Nationalpark und den Uluru / Kata Tjuta Nationalpark sind jeweils extra Park-Pässe nötig, da sie im Besitz von Aboriginal-Gemeinden sind.
# Tasmania
Und wer in Tasmanien campen möchte, findet unter Tasmania Parks & Wildlife Service alle Infos, wie man einen Park-Pass erwerben kann und wo es Campingplätze gibt.
Was muss ich wissen?
- Wenn der Campingplatz keine Toiletten hat (oder diese nicht benutzbar sind) und du auch keine tragbare/mobile Toilette dabei hast, vergrabe deine Exkremente, lege das Toilettenpapier darauf und und verbrenne alles, damit es keine Tiere anzieht und mitten in der Nacht von ihnen ausgegraben werden kann.
WICHTIG: Achte darauf, dass das Feuer ausgegangen ist, bevor du die Stelle verläßt!!
- Fälle keine Bäume für Brennholz und mögen sie auch noch so klein sein. Verwende nur das tote Holz, das du auf dem Boden findest. In vielen Nationalparks ist das Sammeln von Brennholz untersagt. Nimm es daher auf, bevor du den Park betrittst.
- NIE in direkter Nachbarschaft zu Wasserstellen das Lager aufschlagen (außer, der Campingplatz hat diese Plätze freigegeben!), da man damit Tiere vom Trinken abhält.
- Sämtlichen von dir produzierten Müll/Abfall wieder mitnehmen, außer, es werden Mülleimer bereitgestellt (sehr selten!).
- Darf im Nationalpark ein Lagerfeuer entzündet werden (was nicht immer der Fall ist!), IMMER den gesamten Abfall entweder im Lagerfeuer verbrennen oder die Reste (Dosen, etc.) einsammeln und komplett wieder mitnehmen. Das gilt übrigens auch für die Filter von Zigaretten, an denen Vögel und Echsen ersticken können, wenn sie diese fressen. Organische Dinge wie Essensreste vertrocknen im Outback sehr schnell, verrotten aber nicht. Apfelsinenschalen zum Beispiel halten sich mehr als 5 Jahre! Also: mitnehmen oder verbrennen.