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    Angst

    Quallen, die unsichtbare Gefahr

    Wo und wann findet man sie an Australiens Küsten

    zusammengestellt von Laura Hartstein
     

    Die strahlende Sonne Australiens sorgt bei so manchem Touristen für immense Schweißausbrüche. Da liegt der Gedanke nicht fern, sich im blauen Ozean ein wenig abzukühlen. Doch Vorsicht ist geboten!
    An einigen australischen Stränden lauert die unsichtbare Gefahr der Quallen. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom nordwestliche Broome, entlang der gesamten Nordküste, bis hinunter nach Gladstone, im Osten.

    Die gut getarnten Tiere können nicht nur große Schmerzen verursachen, sondern im schlimmsten Fall sogar den Tod herbeiführen. Im Folgenden werden wir deshalb genau erklären, wie man mit der richtigen Vorbereitung trotzdem sorgenfrei plantschen kann.
     

    © Fotos: Lisa Gershwin; Jana Nollmann
     

    Wie kann man sich schützen?

    # Stinger Nets

    Wer schwimmen gehen möchte, sollte nur an Stränden baden, die mit einem so genannten „stinger net“ geschützt sind (siehe Fotos unten). Größere Quallen, wie die Box Jellyfish, können durch die engen Netzmaschen nicht hindurch schlüpfen. Im Wasser ist der sichere Bereich meistens durch gelbe und unsichere durch rote Fähnchen markiert.

    © Fotos: Lisa Gershwin

     

    # Rettungsschwimmer

    An patrouillierten Stränden können die Rettungsschwimmer tagesaktuelle Auskunft über die Quallenlage geben. Am besten fragt man nach den „marine stingers“, dann weiß jeder sofort was gemeint ist. Falls es trotz allem zu einem Stich kommt, können die Rettungsschwimmer außerdem schnell Erste Hilfe leisten.

     

    # Die richtige Badebekleidung

    Gegen kleinere Quallen, speziell die Irukandjis, sind Netze leider wirkungslos. Deshalb müssen noch andere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden wie z.B. die richtige Badebekleidung.

    Quallen stechen den Menschen nicht absichtlich, sondern der Kontakt des Tentakels mit der Haut löst automatisch eine mechanische oder chemische Reaktion aus. Da die Nesselzellen durch Stoff nicht durchdringen können, ist es ratsam einen Taucheranzug oder Ähnliches (z.B. einen Stinger Suit - Fotos unten) zu tragen. So werden 80% des Körpers geschützt. Wer den Schutz noch erhöhen will, kann mit Badeschuhen und Handschuhen das Stichrisiko vermindern.

    © Fotos: Sabine Hopf

     

    # Quallenansammlungen meiden

    Offiziell beginnt die Quallensaison am 01. Oktober und endet am 01. Juni. In diesem Zeitraum halten sich Quallenschwärme vermehrt im flachen Wasser in der Nähe der Küste auf. Das heißt, je weiter man auf das Meer heraus fährt, desto geringer ist die Chance einer Qualle zu begegnen. Die Tiere lieben die Wärme des australischen Sommers und verschwinden wieder, sobald es sich abkühlt. Es wurden jedoch auch schon vereinzelt zur vermeintlich sicheren Winterzeit Stiche gemeldet. Das heißt, dass Stiche das ganze Jahr hindurch möglich sind.

    Tauch- und Schnorchelfreunde brauchen sich in der Regel keine Gedanken zu machen, da die örtlichen Veranstalter nur in sichere Gebiete fahren. Außerdem kennen sie sich mit den Risikofaktoren bestens aus und meiden die Zeiten der Quallenschübe. Die Gefahr auf dem offenen Meer ist selbst zur Quallensaison sehr gering. Häufig werden sicherheitshalber trotzdem die so genannten "Stinger Suits (Schutzanzüge - siehe Fotos oben) verteilt. Sich einen Stich beim Tauchen oder Schnorcheln zuzuziehen ist also nahezu unmöglich.

    Generell lässt sich sagen, dass die nördlichen Gebiete Australiens am stärksten betroffen sind. Je südlicher man unterwegs ist, desto geringer ist die Gefahr, Quallen zu begegnen. Leider treibt die Globale Erwärmung die Tiere immer weiter in den Süden, sodass sich die Quallensaison dort stetig weiter ausdehnt.

    Besonders häufig findet man Quallen in flachen Gewässern, bei Flussmündungen und unter Bootsstegen. Bei bestimmten Wettererscheinungen, wie nach dem einem Regenguss, bei besonders ruhiger See oder bei leichtem Wind, der landeinwärts weht, werden sie in besonders großer Zahl gesichtet.
    Unter diesen Bedingungen sollte man auf keinen Fall ins Wasser gehen! Die Verletzungsgefahr ist extrem groß, sodass selbst Rettungsschwimmer und Sanitäter einen Verletzten nicht aus dem Meer holen können.
     

    # Sichere Strände und Lagunen

    Keine Sorge, echte Wasserratten kommen dennoch auf ihre Kosten. Denn viele Städte haben mittlerweile künstliche Lagunen angelegt, in denen man ohne Risiko echtes Strand-Feeling erleben kann. Einige der naturnah gebauten und mit gereinigtem Meerwasser gefüllten Schwimmbereiche ahmen sogar die Gezeiten nach. Außerdem gibt es meist Liegen zum Sonnenbaden, Picknicktische, öffentliche Grills, Spielplätze und Sanitäranlagen.

    Details zu den quallenlosen Wasserparadiesen von

    findet ihr hier bei uns.

    Die Liste aller Strände mit Stinger Nets in Queensland kann man hier einsehen.

    Die Quallensaison einiger beliebter Reiseziele

    Cape York bis Port Douglas / Cairns (Küstennähe) Oktober bis Juni
    Port Douglas / Cairns bis Airlie Beach (Küstennähe) November bis Mai
    Die Inseln des Great Barrier Reef   eher weniger betroffen (bitte vor Ort informieren)
    Whitsunday Islands November bis Mai (Inseln sind betroffen)

     

    Wie erkennt man einen Quallenstich?

    Nach dem Bad im Meer ist es wichtig, die Symptome eines Stichs schnell zu erkennen. Das ist gar nicht so leicht, da gerade bei gefährlichen Quallenarten teilweise erst nach 20 bis 40 min. erste Anzeichen auftreten. Spätestens wenn mehrere Symptome gleichzeitig erscheinen, sollte unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
     

    Symptome:

    • Brennen
    • Jucken
    • Blasen / Schwellungen auf der Haut
    • Hautrötungen
    • Taubheitsgefühl
    • Krämpfe
    • Muskelschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Erbrechen
    • Schweißausbrüche
    • sehr hoher Blutdruck
    • Herzrhythmusstörungen (oder Herzstillstand)
    • Atemlähmung
    © Fotos: Lisa Gershwin
     

    Wie ist ein Quallenstich zu behandeln?

    Falls jemand das Pech hat von einer Qualle gestochen zu werden, ist schnelle Hilfe lebenswichtig. Die Person muss umgehen an Land gebracht werden, da die großen Schmerzen und eventuelle Muskellähmungen zum Ertrinken führen können. Am besten sollte gleichzeitig schon der Notruf (Telefonnummer 000) verständigt werden.

    Tentakeln auf der Haut nicht anfassen.

    Wenn noch Tentakeln auf der Haut kleben, sollten diese von Laien auf keinen Fall angefasst werden. Je nach Quallenart kann dies den Stich stark verschlimmern oder sogar die Helfer in Gefahr bringen. Besser man wartet auf den Rettungsschwimmer oder den Notarzt.

     

    Erste Hilfe

    Bis ein Krankenwagen eintrifft, muss man der verletzten Person unbedingt Erste Hilfe leisten. Dafür sollte die betroffene Stelle mindestens 30 sec. mit Essig übergossen werden. Durch die enthaltene Säure werden Nesselzellen, die noch nicht ausgelöst wurden, unschädlich gemacht. Daher gilt: Je schneller die Behandlung, desto besser!

    Essig-Eimer findet man in Australien häufig in Strandnähe. Sie sind mit dem Wort „Vinegar“ beschriftet. Falls man keinen finden kann, können auch säurehaltige Getränke wie Cola verwendet werden. Diese sind aber weit weniger wirkungsvoll.

    Zur Schmerzlinderung eignen sich, je nach Art des Stichs, Kühl- und Wärmeakkus oder heißes Wasser (ca. 45 ºC). Im Zweifelsfall kann man einfach ausprobieren, was für den Gestochenen angenehmer ist.

    Bei besonders giftigen Quallenarten, kann sich die gesundheitliche Lage rapide verschlechtern. Daher sollten Helfer den Verletzten auf keinen Fall alleine lassen! Bestenfalls werden noch weitere Helfer organisiert.

    Wenn tatsächlich eine Atemlähmung oder der Herzstillstand eintritt, muss bis der Arzt da ist, eine Herzrhythmusmassage durchgeführt werden. In diesem Video des ASB wird noch einmal ganz genau erklärt, wie das richtig geht.

    Mehr Infos

     

    © Fotos: Dr. Lisa Gershwin (Australian Marine Stinger Advisory Service); Jana Nollmann, Sabine Hopf
    akualisiert: 11/22

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    PB Touren Osten 514

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