Skippy oder Die Rolle des Kängurus in der australischen Küche
von Dorothée Lefering
In vielen Gegenden immer noch als Känguru bezeichnet. Kängurufleisch wurde in Australien erst in 1993 für den menschlichen Verzehr legalisiert, bis zu diesem Zeitpunkt war es nur in Hundefutter zu finden.
In 2005 hat ein australisches Feinschmeckermagazin einen Wettbewerb veranstaltet, um einen für den Konsumenten angenehmeren Namen für Kängurufleisch zu ermitteln. Sie wollten vermeiden, dass die Leute immer an das niedliche Känguru Skippy denken, wenn sie vor der Entscheidung stehen, ob sie dieses Fleisch zum Abendbrot essen möchten. Die Auswahl der Jury fiel auf die Bezeichnung "Australus".
© Foto: Philipp Santos de Oliveira
Kein Tanz von Bewohnern eines anderen Planeten. Kangatarianismus beschreibt die Ernährungsweise von Menschen, die auf jegliches Fleisch, bis auf Kängurufleisch, verzichten. Eine Lebenseinstellung, die immer populärer in Australien wird.
Für viele Kangatarier ist es einfach eine ihnen zusagende Ernährungsweise, da Kängurufleisch mit nur zwei Prozent Fett als besonders gesund gilt. Andere basieren ihre Entscheidung auf dem Schutze der Umwelt. Diese Anhänger vertreten die Meinung, dass die Känguru-Zucht weniger umweltschädlich als die Schafzucht oder Rinderzucht ist. Sie führen an, der C02 Ausstoß der Kängurus sei geringer, die Kängurus benötigen kein zusätzliches Futter und Wasser und man braucht keine Wälder für sie zu roden. Einige Kangatarier finden es besonders gut, dass die Kängurus auf eine menschlichere Art getötet werden, nämlich mit nur einem einzigen Schuss ins Gehirn. Fraglich ist, ob ein Schuss ins Gehirn wirklich eine so schöne Art zu sterben ist.
Trotz des immer mehr zunehmenden Kangatarianismus, werden noch immer siebzig bis achtzig Prozent des Kängurufleisches exportiert. Hauptsächlich nach Deutschland und Frankreich. Wird es wohl auch in Deutschland bald die ersten Kangatarianer geben?