Hostel - Ja oder Nein? Wie sollte ich mich entscheiden?
Nachdem ihr euch nun die vielen Infos zu australischen Hostels bei uns durchgelesen habt, bleibt bei so manchem trotzdem noch die Frage offen: Ist ein Hostel nun was für mich oder nicht?
Hier haben wir die Pro und Contras gegenübergestellt und möchten euch damit die Entscheidung erleichtern.
Pro Hostel
ANDERE REISENDE KENNENLERNEN
Als Einzelperson sowie als Pärchen ist man in Hotels und Motels sehr isoliert.
Wer alleine auf Reisen geht, der wird in einem Hostel relativ schnell Anschluss an andere Reisende finden. Nicht nur das gemeinsame “Wohnen” in einem Schlafsaal, auch das Zusammensitzen im Aufenthaltsraum, Begegnungen in der Küche oder an der Waschmaschine ergeben neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften.
Viele Hostels veranstalten Events wie z.B. ein Barbecue-Dinner oder Ausflüge in die Umgebung, um sich gegenseitig kennen zu lernen.
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Mit anderen Reisenden kann man Erfahrungen in vielen Bereichen (Touren, Jobsuche, Sehenswürdigkeiten u.v.m.) austauschen, gemeinsam etwas unternehmen, zusammen kochen oder auch ein Auto mieten. All das ist in einem Hotel, einem Motel oder unterwegs im eigenen Camper oft nicht möglich.
SELBER KOCHEN
Nur wenige Hotel/Motels haben Küchen, die den Gästen zur Verfügung stehen, ein Hostel jedoch bietet die Möglichkeit, abends nach Lust und Laune zu kochen, ohne in ein Restaurant gehen zu müssen.
WÄSCHE WASCHEN
Auch den “Wäsche-Service” eines Hotels braucht man nicht in Anspruch zu nehmen, denn die zur Verfügung stehenden Waschmaschine bieten eine preiswertere Möglichkeit.
GELD SPAREN
Letztendlich ist es aber auch der Preis, der für ein Hostel spricht. Bei Hotel/Motel-Preisen für Doppelzimmer, die in Australien oftmals erst bei 100 A$ beginnen, ist ein Schlafsaalbett oder ein Doppel-/Einzelzimmer im Hostel eine äußerst preiswerte Alternative.
Contra Hostel
KEINE INTIMSPHÄRE
Eine wichtige Eigenschaft für das Wohnen im Hostel ist Toleranz. Wer mit Anderen ein Zimmer teilen will, braucht die Bereitschaft, auf eigene “Bedürfnisse” bis zu einem gewissen Grad verzichten zu können. Eine Intimsphäre gibt es nicht.
ZU VIEL GEMEINSCHAFT
Sicherlich ist es nicht Jedermanns Sache, mit Anderen in einem Schlafsaal zu schlafen, die vielleicht schnarchen, riechen oder lange wach sind. Auch Duschen zu benutzen, in denen der Vorgänger seine Haare hinterlassen hat oder das Geschirr fauler Mitbewohner abzuwaschen gehört zum Hostel-Leben.
AUSLÄNDER UNTER SICH
Außerdem lernt man in Hostels selten Reisende aus der einheimischen Bevölkerung kennen. Australier, auch die Jüngeren, reisen gerne mit dem eigenen Auto oder dem Bus und steigen in Hotels oder Motels ab. In Hostels sind Ausländer zum großen Teil unter sich.
VERSTÄNDNIS
Obwohl es in Hostels keine Altersbegrenzungen gibt, steigen dort zum großen Teil Reisende unter 25 Jahren ab. So manchem “Älteren” kann laute Musik, nächtliche Parties und rücksichtsloses Verhalten beim späten “Nachhausekommen” ein Ärgernis sein.
Bezeichnend ist, dass sich das Publikum in YHA-Hostels von denen anderer Hostels oftmals unterscheidet. Partytime bis nachts um drei in den Schlafsälen, vor Dreck strotzende Küchen und durchgelegene Matratzen sind in YHA-Hostels selten. Sie unterliegen einer Kontrolle durch den Nationalen Jugendherbergsverband. Man sollte nicht scheuen, ein Hostel zu wechseln, wenn es den eigenen Anforderungen nicht entspricht und das auch Kund tun.
Unser Fazit
Wer nach den oben angezeigten Pro & Contras jetzt doch ein wenig abgeschreckt ist, dem sei gesagt: Die meisten Contras erübrigen sich, wenn man in einem Hostel einfach ein paar Dollar mehr investiert und ein Einzel- oder Doppelzimmer bucht. Kein Schnarchen - kein Chaos wie auf dem Foto oben - außer, man produziert es selbst. Aufstehen und zu Bett gehen wann man will und wer noch mehr Komfort möchte, der bucht sich in einem Hostel ein Zimmer mit eigenem Bad.