eine Rezension von Eline Bakker
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Einmal im Leben mutig sein -
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Kennt ihr das? Ihr schlagt ein Buch auf, blättert ein bisschen darin herum und lest euch fest. Nach und nach zieht sich ein breites Grinsen über euer Gesicht und ihr ertappt euch dabei, wie ihr vor euch hinnickt und leise murmelt "ja, genau so ist das!", ganz egal, wo ihr euch gerade befindet.
So jedenfalls, gepaart mit akutem Fernweh, erging es mir mit Daniela Konnefkes „Einmal im Leben mutig sein", einer kuriosen Mischung aus klassischem Reisetagebuch, Ratgeber und Reiseführer.
Das Buch gelangte über einige Umwege quer durch die Reisebine-Redaktion in meine Hände und ich muss zugeben, dass ich zu Beginn ein wenig skeptisch war, ob ein solches Konzept im Internetzeitalter noch sinnvoll ist. Schließlich hat heutzutage jeder Urlauber – geschweige denn jeder Weltreisende – einen Blog und fünf „Social Web"-Accounts, in denen sich alles über Erfahrungen unterwegs, von den schönsten Stränden bis hin zur besten Reisezahncreme, nachlesen lässt. Jetzt, nach der Lektüre von „Einmal im Leben mutig sein", kann ich dennoch mit voller Überzeugung sagen: Ja. Das hat Sinn, und spaßig zu lesen ist es obendrein.
Doch von vorn, worum geht es überhaupt in diesem selbsternannten Ratgeber für Rucksacktouristen?
Angefangen mit dem Titel, der mir zunächst ein wenig irreführend erschien. „Mut", das Wörtchen verbinde ich persönlich vielleicht mit einem Working-Holiday-Job als Skydiving-Instructor oder einem dreimonatigen Trek durch den Himalaya, aber doch nicht mit meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Weltenbummeln. Doch natürlich hat Daniela Konnefke Recht. Nicht für jeden ist es selbstverständlich, einfach das zu machen, was man eigentlich schon immer mal tun wollte: Einfach in ein Flugzeug zu steigen, je weiter weg, desto besser. Einem solchen Entschluss gehen lange Monate des Grübelns, des Planens, des Finanzierens, des Impfens und nicht zuletzt des Packlistenschreibens beziehungsweise -Verwerfens voran. Die Autorin hat dies erkannt und liefert einen äußerst amüsanten, von ihren eigenen Erfahrungen untermalten, Ratgeber. So erzählt sie zahlreiche Anekdoten aus ihrem Studentenleben, vom Gefühl, dass sie einfach noch nicht bereit für „klassisches Berufsleben" sei und der immer vorhandenen Angst davor, das vertraute und „sichere" Zuhause zu verlassen. Motive, die wohl jedem, der über einen Auslandsaufenthalt nachdenkt, bekannt vorkommen werden. Doch das Fernweh überwog. Daniela Konnefke machte sich auf: Nach Südafrika zum Studieren, nach Australien mit einem Working Holiday Visum, nach Neuseeland, Süd- und Mittelamerika, Südostasien, ...
Ganz klar, das Reisefieber hatte sie gepackt und übertrug sich auf jede einzelne Seite ihres Buches. Gestützt auf persönliche Reisegeschichten – ob auf der Suche nach einem Ersatzrad mitten im australischen Outback oder zu Gast bei einer bitter armen südafrikanischen Familie, deren Essen für nordische Zungen wahrhaft ungenießbar schien – vermittelt sie wichtige Grundsätze des Reisens. Grundsätzliche Planung, von Arztbesuchen bis zum Flugticket, ist ein wichtiger Baustein einer jeden Reise, und für solch grundsätzliche Themen liefert die Autorin hier ein wunderbares Handbuch, das jeder Weltenbummler in Spe gelesen haben sollte. Auch die Praxis unterwegs wird von allen Seiten beleuchtet. Von Bedbugs, aufdringlichen Männern, ausgefallenen Transportmitteln und fremdem Essen werden unterhaltsam und interessant ein ganzer Haufen häufiger Bedenken behandelt. Die Quintessenz: Natürlich läuft nicht immer alles glatt. Doch ergeben die wahnwitzigsten Rückschläge und Probleme am Ende die tollsten Erlebnisse – und die besten Geschichten.
So ist der Titel am Ende doch gut gewählt und verrät das Grundrezept des Reisens. Wenn du die Welt sehen willst, dann tu es doch einfach! Irgendwie findet sich immer ein Weg. Ziehe los, erkunde die Welt und sei ein Mal im Leben mutig! Oder, um es mit Mark Twain zu sagen:
„Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream."
Sodenn gibt es von mir zum Abschluss eine dicke Leseempfehlung für „Einmal im Leben mutig sein". Viel Spaß beim Schmökern, Fernweh Ausleben und Koffer packen wünscht: Eline Bakker.