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    Aborigines Gestern und Heute

    Gesellschaft und Kultur im Wandel der Zeiten

    eine Rezension von Stefanie Stadon
     

    Aborigines-150

    Autoren: Sabine & Burkhard Koch
    Verlag: 360 Medien Mettmann
    1. Auflage, Dezember 2013
    Taschenbuch, 136 Seiten

    Preis: 14,95 € (inkl. 7% MwSt)

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    Die Autoren Sabine und Burkhard Koch sind Weltenbummler. Ihr Fernweh brachte sie u.a. für mehrere Monate nach Australien, wo sie nicht nur entlang der bekannten Sehenswürdigkeiten reisten, sondern viel Authentisches über Land und Leute erfuhren. Ihre Eindrücke vom Leben der Aborigines, den Ureinwohnern Down Unders, fassen sie in "Aborigines Gestern und Heute" zusammen.
    Bei diesem Buch handelt es sich weniger um eine allgemeine Lektüre über Herkunft und Kultur der Ureinwohner. Vielmehr stehen die andauernden Integrationsprobleme, wie. z.B. die hohe Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate, im Mittelpunkt.

    Nach einer übersichtlichen Einleitung darüber, wer die Aborigines sind, erfährt der Leser in den folgenden Kapiteln mehr über ihre Kunst, Religion und Geschichte sowie die daraus resultierenden gesellschaftlichen Schwierigkeiten seit 1788.
    Sehr informativ fand ich die zahlreichen Hintergrundinformationen. Vermutlich kennt beinahe jeder Australienreisende die "dot paintings" der Aborigines, die sich in Galerien, Museen oder mit zweifelhafter Herkunft in Souvenierläden finden lassen. Doch wofür die gemalten "dots" (Punkte) stehen, war mir bisher unklar. Das Buch liefert die Erklärung: Gemäß ihrer Religion ist es den Aborigines verboten, heilige Motive abzubilden. Durch die Punkt-Darstellung verschleiern sie diese Informationen und machen sie Außenstehenden so zugänglich.
    Auch der Abschnitt über die Verhaltensregeln gibt wichtige Praxistipps für das Miteinander und erspart dem Urlauber eventuelle Peinlichkeiten im Umgang mit den Ureinwohnern.

    Ein wenig irritierend beim Lesen der ersten Kapitel war für mich die gewählte Zeitform. Manchmal schreiben die Autoren in der Gegenwart; dann wechseln sie wieder ins Präteritum. Vermutlich soll damit der Bruch zwischen Vergangenheit und Gegenwart verdeutlicht werden. Doch es kam dadurch beim Lesen gelegentlich das Gefühl auf, dass die Aborigines bereits ausgestorben sind.

    Im letzten Kapitel des Buches werden schließlich die verschiedenen Probleme der Ureinwohner im Umgang mit sich selbst und anderen verdeutlicht. Besonders interessant darin fand ich den Abschnitt über den Gegensatz der Rechtsauffassung von Ureinwohner und "Australier". Ein sehr dramatisches, aber deutliches Beispiel: Betritt eine Aborigine-Frau eine heilige Stätte, zu der nur männliche Aborigines Zugang haben, verstößt sie damit gegen das Aborigine Law und darf wohl misshandelt oder sogar getötet werden. Das widerspricht natürlich den westlichen Menschenrechten. Wie ist der Ureinwohner also zu bestrafen, wenn man ihn mitsamt seiner Kultur, und damit auch Gesetze, in die moderne Welt integrieren möchte?

    Das Buch endet mit einem Nachwort, in welchem jüngeren positiven Änderungen bezüglich der Situation der Aborigines aufgeführt und Zukunftsperspektiven angerissen werden.

    Eine etwas andere Anordnung der Kapitel wäre meines Erachtens für das bessere Verständnis sinnvoll gewesen. So kommt z.B. der Rückblick in die Geschichte erst, nachdem bereits die ersten Integrationsprobleme angesprochen werden, wie das brüchige Stammesleben bzw. die verloren gehenden Riten der Aborigines in der Gegenwart. Doch gerade diese lassen sich noch deutlicher verstehen, wenn man z.B. von der Geschichte der "Stolen Generations" weiß.

    Darüber hinaus hätte ich mir gewünscht, dass neben der Problembenennung mehr positive Beispiele eingebracht worden wären. Sicherlich stehen die akuten Probleme der Aborigines eindeutig im Fokus der Autoren. Dennoch denke ich, dass dem Buch durch beispielhafte Erfolgsgeschichten ein tiefer gehender, vergleichender Charakter gegeben worden wäre und dadurch die Grundstimmung des Buches weniger pessimistisch zurückbleibt.

    Der Leser wird am Ende des Buches das erlebte Aufeinandertreffen mit Aborigines, und seine Meinungen diesbezüglich wohl nochmals Revue passieren lassen. Auch kommende Erlebnisse in Australien wird man nach der Lektüre möglicherweise mehr hinterfragen. Genau darin liegt der Mehrwert dieses Buches. Der 5. Kontinent ist nicht nur dieses wunderbare Urlaubsparadies, sondern hat wie jedes andere Land auch seine gesellschaftlichen Probleme zu tragen. Nur diese bekommt der Urlauber zumeist nur oberflächlich mit.
     

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    Mein Fazit

    Die Autoren bezeichnen Australien-Reisende als ihr Zielpublikum. Urlauber, die etwas genauer hinter die gesellschaftliche Fassade Australiens blicken möchten, werden Freude an diesem Buch haben. Es ist kompakt sowie verständlich geschrieben und bietet einen sehr guten Einstieg in die Problematik. Zahlreiche Fotos und Abbildungen untermalen die Aussagen.

    Doch auch Geschichtsinteressierte ohne Australienhintergrund haben mit diesem Taschenbuch die Möglichkeit, einmal ein anderes Ureinwohnervolk als das der Indianer oder Inkas zu hinterfragen. Schließlich sind die Aborigines die älteste noch existierende Kultur auf dieser Erde. Allein das ist das Lesen des Buches wert!

    © Foto: Amazon
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