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Essen & Trinken - in Australien eine Lebenseinstellung

Essen & Trinken in Australien


Reportage von Dorothée Lefering

 

Um am Besten mit Australiern in Kontakt zu kommen, sollte man sich ganz einfach für alles rund ums Essen und Trinken begeistern, denn sie sind sehr stolz auf ihre blühende Restaurantszene und Esskultur. Man darf mit Sicherheit behaupten, dass wahrscheinlich so ziemlich jeder Einwohner in Australien an gutem Essen, an Restaurants, am Kochen und an Wein interessiert ist. In jeder Unterhaltung wird zumindest einmal über ein neu eröffnetes Restaurant gesprochen oder sich erkundigt, ob man ein neues Restaurant oder Rezept empfehlen kann. 

Die Einflüsse der Immigranten aus aller Herren Länder, wie z.B. Vietnam, China, Japan, Italien, Griechenland, Deutschland, Südafrika und anderen spiegeln sich in den unterschiedlichen Küchen und Richtungen wieder. Immigranten bringen ihre eigenen Ideen und Vorstellungen mit und sorgen so für nicht enden wollende Innovationen in der australischen Restaurantszene. Viele junge Australier europäischer Herkunft möchten mit ihren Rezepten die Traditionen und Lebensweisen ihrer Großeltern überliefern und am Leben erhalten. Gepaart mit der Vielfalt, die die unterschiedlichen Landstriche des Kontinents bieten, ergeben sich unendlich viele Möglichkeiten für eine anspruchsvolle Küche.

 

Restaurant© Foto: Dorothée Lefering

 

Man geht davon aus, dass die Italiener oder Griechen irgendwann mal Olivenbäume einführten und pflanzten, um ein Stück Heimat zu haben und somit die Olivenölkultur in Australien entstanden ist. Heute erhält man fantastische in Australien hergestellte Olivenöle. Die Deutschen haben Rezepte für Würstchen, Brot und Kuchen mit nach Australien gebracht und machen viele Einheimische damit glücklich.

Der Süden ist bekannt für seine Rinder- und Lammzucht, aus dem Südlichen Ozean werden Hummer und Kamm-Muscheln gefischt. Die Westküste ist weltberühmt für Meeresfrüchte, wie Austern und Weißfisch (Karpfenfische). Entlang des Murray Rivers verwandelt sich der rote Sand der Wüste in einen Markt- und Obstgarten. Hier wachsen Zitronen, Weintrauben, Steinfrüchte, Melonen, Tomaten und eine Fülle anderer Gemüse für den lokalen, australischen, jedoch auch internationalen Markt. Am Fuße der Berge werden in Gärten Äpfel, Kirschen, Beeren und Mandeln geerntet.

Nahe liegend dass alle sehnsüchtig auf das jährlich stattfindende Gastronomie- und Weinfestival warten. Es gibt ungefähr 250 unterschiedliche Veranstaltungen und Angebote rund ums Essen, Trinken und Genießen. Man kann wählen zwischen Kochkursen, Weinproben, Restaurantbesuchen zu besonderen Konditionen, speziellen Themen-Märkten, Vorträgen von einheimischen berühmten Köchen, Filmvorführungen, Führungen durch unterschiedliche Lebensmittelgeschäfte/Stadtviertel und vielem mehr. Ein wohl sehr außergewöhnlicher und ansprechender Event ist der ‚Längste Lunch'. Man kann einen von 900 Plätzen an einem 400 Meter langen Tisch reservieren, um sich bei einem drei Gänge Menü verwöhnen zu lassen.

Es werden auch immer Freiwillige Helfer gesucht, die bei den vielen Veranstaltungen mitarbeiten möchten. Eine perfekte Gelegenheit Einheimische und/oder andere Reisende kennen zu lernen, sein Englisch zu vertiefen und Erfahrungen im Event- und Gastronomiebereich zu sammeln.

 

Skippy. Die Rolle des Kängurus in der Australischen Küche

Australus, schon mal gehört? In vielen Gegenden immer noch als Känguru bezeichnet. Kängurufleisch wurde in Australien erst in 1993 für den menschlichen Verzehr legalisiert, bis zu diesem Zeitpunkt war es nur in Hundefutter zu finden. In 2005 hat ein australisches Feinschmeckermagazin einen Wettbewerb veranstaltet, um einen für den Konsumenten angenehmeren Namen für Kängurufleisch zu ermitteln. Sie wollten vermeiden, dass die Leute immer an das niedliche Känguru Skippy denken wenn sie vor der Entscheidung stehen, ob sie dieses Fleisch zum Abendbrot essen möchten. Die Auswahl der Jury fiel auf die Bezeichnung Australus.

 

Kaenguruhfleisch© Foto: Philipp Santos de Oliveira

 

Kangatarianismus

Kein Tanz von Bewohnern eines anderen Planeten. Kangatarianismus beschreibt die Ernährungsweise von Menschen die auf jegliches Fleisch, bis auf Kängurufleisch, verzichten. Eine Lebenseinstellung, die immer populärer in Australien wird.

Für viele Kangatarier ist es einfach eine ihnen zusagende Ernährungsweise, da Kängurufleisch mit nur zwei Prozent Fett als besonders gesund gilt. Andere basieren ihre Entscheidung auf dem Schutze der Umwelt. Diese Anhänger vertreten die Meinung, dass die Känguru Zucht weniger umweltschädlich als die Schafzucht oder Rinderzucht ist. Sie führen an, der C02 Ausstoß der Kängurus sei geringer, die Kängurus benötigen kein zusätzliches Futter und Wasser und man braucht keine Wälder für sie zu roden. Einige Kangatarier finden es besonders gut, dass die Kängurus auf eine menschlichere Art getötet werden, nämlich mit nur einem einzigen Schuss ins Gehirn. Fraglich ist, ob ein Schuss ins Gehirn wirklich eine so schöne Art zu sterben ist.

Trotz des immer mehr zunehmenden Kangatarianismus, werden noch immer siebzig bis achtzig Prozent des Kängurufleisches exportiert. Hauptsächlich nach Deutschland und Frankreich. Wird es wohl auch in Deutschland bald die ersten Kangatarianer geben?

Australien, das ist doch noch viel mehr als nur verrückte Outback-Charaktere und wunderschöne Strände. Begib dich auf die Suche nach Spezialitäten der unterschiedlichen Regionen und lerne Australien aus einer ganz anderen Perspektive kennen und schmecken.

 

© Fotos: Dorothée Lefering; Philipp Santos de Oliveira; Foto oben: Tourism & Events Queensland

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