Infos zu Spinnen

von Sabine Hopf

Ja, ja diese kleinen Krabbelviecher ...

... sie können einem schon ganz schön den Urlaub vermiesen, wenn man sie nicht ausstehen kann. So ganz ohne sie geht es in Australien leider nicht.

Giftigen Spinnen begegnet man in Australien zwar selten, den ungiftigen aber leider nicht!
Kaum eine Gegend und kaum ein Ort, der von ihnen verschont bleibt. Da hilft nur: Augen zu und durch! Das Verständnis für die Hysterie hält sich bei Australiern die Waage. Die Einen kreischen ebenso wie man selbst, die Anderen lachen verständnislos, wenn man beim Anblick eines handtellergroßen Exemplars, das nur wenige Zentimeter entfernt über den Fußboden krabbelt, in Panik gerät. Hier gilt die Regel: Je tiefer im Outback desto geringer das Verständnis!

Die Redback Spider ...

... ist eine Verwandte der “Schwarzen Witwe”, mit einer Größe von 2-3 cm klein, aber sehr giftig, jedoch nicht aggressiv.
Es gibt sie überall in Australien, jedoch vorwiegend im Outback. Ihr Gift wirkt manchmal erst nach Tagen, sodass genügend Zeit zur Behandlung bleibt.
Sie ist so klein, dass man sie auf den ersten Blick kaum wahrnimmt, da sie oft mit zusammen­gekrümmten Beinchen irgendwo lauert.

Sie versteckt sich gerne in den ungenutzten Ecken von Garagen, Kofferräumen und in Toilettenhäuschen. Sie lebt aber auch gerne unter Eimern, in Werkzeugkästen und alten Vorratsschränken sowie in, an und unter metallischen Gegenständen wie Dosen etc.

Siehe → Foto

Die Funnel-web Spider ...

... ist aggressiv, sehr giftig und wird ca. 5-7 cm groß.  Sie ist in der Gegend um Sydney beheimatet (bevorzugt in Toilettenhäuschen), wobei Sydneysider daran glauben, dass sie angeblich NUR nördlich des Hafens vorkommt.

Siehe → Foto

Die Huntsman-Spider ...

SB Huntsman 1000© Foto: Stefanie Stadon


... hat eine Körpergröße von ca. 2-4 cm, eine Spannweite von 10-15 cm und ist ein ekliges Exemplar mit behaarten Beinen. Ein Biss ist nicht lebensgefährlich aber schmerzhaft. Beißen tut sie jedoch nur, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlt.

Die Huntsman ist die Spinne, der man als Australienreisender am ehesten begegnen wird, denn sie hält sich oft und gerne in Häusern auf. Für viele Outback-Bewohner ist sie als Fliegen- und Moskitofänger sogar ein gern gesehener Hausgast.

Die australische “Birdeating” oder “Whistling Spider” ...

... ist eine der größten Spinnen der Welt. Sie hat eine Größe von 16-20 cm, ist aggressiv und giftig, ein Biss jedoch nicht tödlich. Eine Begegnung mit dieser Spinne ist äußerst selten, da sie sich tagsüber bis zu 60 cm tief in die Erde einbuddelt. Trotzdem bin ich dieser Spinne in einem Hotelzimmer in Maryborough / Queensland begegnet!

Siehe → Foto

Verhaltenstipps:

1. Schuhe kontrollieren

Schuhe, besonders, wenn sie vor der Tür oder in Garagen herumstehen, immer ausschütteln, bevor man die Füße hineinschiebt. Nur ein paar Jahre ist es her, dass ich eine Red-Back mit meinem großen Zeh in einem Stiefel aus Versehen zerquetscht habe!
 

2. Gegenstände im Outback

Vorsicht vor metallischen Gegenständen im Outback wie alten Zapfsäulen, Autoteilen (z.B. in Schuppen), Windrädern etc. Red-Backs lieben diese Umgebung.
 

3. Im Auto

Hin und wieder kommt es vor, dass sich Huntsman Spiders in das Innere von Pkws und Camper verirren (siehe Foto ganz oben). Sie halten sich gerne unter dem Sitz oder hinter der Sonnenblende auf und rennen dann unerwartet über das Armaturenbrett (2x erlebt!). Die Nerven bewahren und an die Seite fahren - nicht in Panik verfallen und einen Unfall bauen.

 

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Mein Rat an Menschen mit Spinnen-Angst

Wie ich werden viele “Spinnen-Neurotiker” wissen, dass es bei Spinnenangst nicht um giftig oder ungiftig, um harmlos oder gefährlich oder gar um "anspringen" geht. Es geht um eine irreale Angst, die eher was mit Ekel und Abscheu zu tun hat. Reaktionen von Mitmenschen à la "Die tut aber nichts!" sind völlig sinnlos.

Ob und wann man ihnen begegnet ist verdammte Glückssache. Wie ein Gewinn im Lotto - oder auch nicht. 
Daher mein Rat: Nicht ständig die Augen schweifen lassen! Sich ablenken! Nicht daran denken! Wenn man nicht ständig die Augen kreisen lässt, dann sieht man auch "fast" keine Spinnen.

©  Fotos: Nicole Pfeifer; Stefanie Stadon