Alleine durch Australien

Alleine mit oder ohne Auto reisen?

von Sabine Hopf
 

Alleine zu reisen, ist für viele der perfekte Urlaub. Jederzeit tun und lassen können, was man will. Frei entscheiden, was man sehen möchte, wie lange man bleiben will. Offen sein für Begegnungen mit neuen Menschen. Doch leider hat die Sache auch Nachteile. Einer davon ist das Mieten eines PKWs oder Campers.

Aus eigener Erfahrung möchte ich davon abraten, für die gesamte Reisezeit als Einzelperson ein Fahrzeug zu mieten. Zum einen lernt man selten anderen Traveller kennen, zum anderen ist es teuer, wenn man für Wagenmiete plus Benzin alleine aufkommen muss.
 

TWA-FrauinGorge-700© Foto: Tourism Western Australia

 
Das Entscheidende ist die Weite des Landes, die einem einsamen Fahrer zwei entscheidende Dinge abverlangt:

Außerhalb großer Städte ist keine Landstraße Australiens mit denen in Deutschland vergleichbar. Nein, nicht wegen schlechter Straßenverhältnisse. Australien hält sein weitläufiges Straßennetz erstaunlich gut in Schuss. Aber es ist nicht ungewöhnlich, stundenlang keinem anderen Auto zu begegnen und keine menschliche Ansiedlung auf hundert Kilometer Entfernung auszumachen. Dies trifft auch auf die Küstenregionen zu - nicht unbedingt nur auf das Outback.

Für Reisen ins Outback rate ich von Alleinexkursionen grundsätzlich ab. Es gehört mehr dazu, als einen Geländewagen zu mieten und einen Wasserkanister zu kaufen. Wer alleine ins Outback aufbricht, ist nicht nur lebensmüde, sondern auch verantwortungslos.

Ganz ohne Auto reisen

Mit dem Bus oder der Bahn zu fahren, bringt Spaß. Ständig trifft man andere Traveller und Einheimische. Lange Bus- und Bahnreisen bieten gute Gelegenheiten, interessante Reiseerfahrungen Anderer zu sammeln, vielleicht Mitreisende für einen Teilabschnitt der Reise zu finden oder einfach nur nette Leute kennenzulernen.

Am Ort angekommen, ist man entspannt und ausgeruht. Die Tourist-Information-Offices bieten interessante Touren zu allen Sehenswürdigkeiten der Gegend an. "Heute buchen - morgen mitfahren" ist kein Problem. Unter Anleitung eines ortskundigen Tour-Guides bringt der Ausflug mehr als im eigenen Wagen und Navi.

Touren haben ein gemischtes Publikum: Alle Altersgruppen und viele Nationalitäten. Unter den Tour-Teilnehmern finden sich schnell Gleichgesinnte.

SPAREN: Bus- und Bahnfahren spart schon mal die eine oder andere Übernachtung. Besonders im Outback sind die Entfernungen so enorm, dass man gut eine ganze Nacht im Bus oder der Bahn verbringen kann (Schlafsack mit in den Bus nehmen!).
 

© Fotos: Greyhound; Great Southern Escapes

Auto für Exkursionen mieten

Die Umgebung größerer Städte ist zwar auch mit organisierten Touren erkundbar, oft aber wird gerade die Kombination, für die man sich interessiert, nicht angeboten. Gerade hier wäre ein eigener Wagen eine gute Idee. Für einen Trip über mehrere Tage, an denen man verschiedene Sehenswürdigkeiten miteinander kombinieren kann, lohnt sich ein Mietwagen auch für eine Einzelperson. Zwar teuer - aber man kann eine Menge "abklappern"!
 

Beispiele:

- ab Brisbane: Hinterland, Gold Coast, Sunshine Coast (2-3 Tage)
- ab Melbourne: Tipps unter Victoria (2-4 Tage)
- ab Cairns: Atherton Tableland, Northern Beaches, Kuranda (1-2 Tage)
- Tasmanien: Inselumrundung in 1-2 Wochen

Mitfahrer finden

Backpacker-Hostel und Jugendherbergen bieten gute Möglichkeiten, Mitfahrer für ein Mietauto zu finden, um dann gemeinsam Ausflüge zu unternehmen.

Achtung: Mietet man ein Auto mit anderen Travellern, müssen alle Fahrer bei der Autovermietung angegeben werden, sonst erlischt der Versicherungsschutz!

Die meisten Backpacker-Hostel haben "Message-Boards", auf denen Mitfahrer gesucht oder Mitfahrmöglichkeiten angeboten werden. Dabei handelt es sich oft um längere Strecken.

 

© Foto: Tourism Western Australia; Tourism Tropical North Queensland (ganz oben); Greyhound; Great Southern Escapes